Irgendein Poet muss es wohl gesagt haben: „Fotos sind lebende Erinnerungen.“
Der gute Mann oder die gute Frau hatte sicher recht mit dieser Aussage. Denn die Flüchtigkeit des Augenblicks wird durch ein Foto aufgehoben. Man kann es immer wieder anschauen und sich diesen Augenblick vor Augen halten.
Beim Durchstöbern von Bildverzeichnissen in Festplatten kann man oft erstaunliche Fünde machen. So ging es mir vor Kurzem mit diesem Bild.
Dieses Bild wurde im nördlichen Rhone-Tal in Frankreich gemacht. Es ist von einem Hügel aus aufgenommen, der Weinliebhabern in der ganzen Welt ein Begriff ist.
Dieser Hügel nennt sich Hermitage. Als Hermitage-Wein so berühmt worden war, dass man im 19. Jahrhundert ihn sogar in die ganz kostbaren Bordeaux-Weine gab, um diese noch körperreicher und gehaltvoller zu machen, entschied sich die am Fuße dieses Hügels liegende Stadt, ihren Namen um den des Hügels zu erweitern. Seither heißt die Stadt „Tain-l’Hermitage“.
Die Kapelle oben auf dem Hügel soll der Sage nach von einem Kreuzfahrer gebaut worden sein. Er kam von einem Kreuzzug zurück und wollte als Ermit von nun an leben. Diese Kapelle hat ebenfalls Berühmtheit erlangt, da ein bedeutendes Weinhaus seinen besten Hermitage-Wein nach ihr mit La Chapelle bezeichnet.
Wäre es jetzt nicht fantastisch, wenn man abends im Wohnzimmer sitzen könnte – mit einem Glas Wein (vielleicht sogar Hermitage) und diesem Foto vor sich?
Das kann man auf zwei Arten angehen:
- Bild ausdrucken und rahmen lassen
Das ist die klassische Herangehensweise. Leider garantiert sie nicht so viel Abwechslung. Denn was, wenn man am nächsten Wochenende lieber einen Wein von der Mosel trinken will. Dann passt das Bild vom Hermitage-Hügel nicht so richtig ins Ambiente… - Bild in digitalen Fotorahmen anzeigen
Das ist die moderne Herangehensweise. Hier kann man innerhalb von Sekunden das passende Bild zum Wein auswählen – oder welches Bild man auch immer sehen möchte. Auf diese Art und Weise kann man sich in Stimmungen versetzen lassen, ohne erst ein Bild im Fotolabor ausdrucken zu lassen.
Ganz wichtig für Fotografen ist, dass sie die Erinnerungen in Bildern festhalten. Doch das ist nur der erste Schritt. Danach muss auch etwas getan werden, damit man diese Bilder „sehbereit“ hat.